Das Rottal ist ein altes Kulturland, dessen Wurzeln im Bauerntum, im Handwerk sowie im Kleinbürgertum der größeren Orte und im über das Land verstreuten Landadel, wie auch ganz wesentlich im Christentum gründen.
Die Gemeinde Hebertsfelden hat in ihrem Museum (→ Kultur → Kulturelle Einrichtungen) zahlreiche Exponate aus den Bereichen Landwirtschaft, Handwerk und Dorfschulwesen zusammengetragen.
Von verschiedenen Vereinen werden alte Traditionen am Leben erhalten.
Die religiöse Kultur drückt sich nach außen durch mehrere auch kunstgeschichtlich interessante Kirchen und Kapellen aus.
Als Gebirgstrachtenverein pflegt er auf lebendige Weise das Brauchtums-Erbe der Anfang des vorigen Jahrhunderts aus dem oberbayerischen Kolbermoor zugewanderten Ziegeleiarbeiter. Daneben hat er sich einen überregionalen Namen durch Theateraufführungen, insbesondere zu heimatgeschichtlichen Themen erworben.
Das Leonhardifest in Niedernkirchen, das alljährlich im Spätherbst an einem dem Namenstag des Heiligen Leonhard, dem 6. November, nahen Sonntag stattfindet, reicht zurück in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Ursprünglich versammelten sich an diesem Tag die Bauern mit ihren Pferden in Niedernkirchen um über diese den Segen des Hl. Leonhard zu erbitten. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich diese Tradition mit der Wiederbelebung der Pferdehaltung zu einem Fest ausgeweitet, das Pferdeliebhaber und Besucher aus der weiteren Umgebung anlockt.
Die Mitglieder dieses Vereins pflegen die im heimischen Volk verwurzelte Lust am Theaterspielen mit der Aufführung von meist heiteren Stücken.
Am 12. November 1705 kam es bei Hebertsfelden in der Gegend zwischen dem damaligen Pfarrhof und dem Weiler Ponhardsberg während des Spanischen Erbfolgekrieges zum ersten Aufeinandertreffen zwischen aufständischen Bauern und kaiserlichen Truppen. Etwa fünfzig Aufständische wurden durch die Husaren des Obersten de Wendt getötet und am nächsten Tag einige Gefangene erhängt.
Am 300. Jahrestag, dem 12. November 2005, wurde am damaligen Ort des Geschehens im Rahmen eines Gedenkaktes ein Gedenkstein gesegnet. In Vorträgen und in der Ausstellung „Memento 1705 — Hebertsfelden im Bayerischen Bauernaufstand“ wurde das damalige Geschehen vertiefend dargestellt.
1854 war die vormalige spätgotische Pfarrkirche im Zusammenhang mit Bauarbeiten eingestürzt. Auf einem Tafelbild aus dem Jahre 1688, das links des Hauptaltars hängt, ist diese mit abgebildet. In den Jahren 1859 bis 1862 wurde der jetzige Blankziegelbau nach einem Plan des Landshuter kgl. Bayerischen Baurates Leonhard Schmidtner, der sich an gebietstypischen spätgotischen Kirchenarchitekturen orientierte, errichtet. 1864 wurde der Neubau eingeweiht.
Der quadratische Turm an der Westfassade weist einen Spitzhelm auf. Während der Chor mit einem Netzrippengewölbe versehen ist, ist das einschiffige Langhaus flach gedeckt.
Die kleine spätgotische Kirche erhebt sich in reizvoller Lage über dem Tal der Rott. Jedes Jahr an Pfingsten finden sich hier bis zu mehrere tausend Besucher zum traditionellen Maibaumfest ein, das der hiesige Wander- und Heimatverein ausrichtet.
Den ältesten Teil der Kirche, die als geschlemmter Backsteinbau ausgeführt ist, stellt der Chor aus dem frühen 15. Jahrhundert dar. Das flachgedeckte Schiff und der Westturm mit hohem Spitzhelm dürften einige Jahrzehnte später errichtet worden sein.
Der Chor weist ein tief angesetztes Rippengewölbe mit zwei runden Schlußsteinen auf. 1958 wurden unter Kalkschichten erhalten gebliebene Malereien aus dem mittleren 15. Jahrhundert freigelegt. Diese bedecken den gesamten Chorraum, jedoch sind sie durch die später vergrößerten Fenster teilweise zerstört worden. Dargestellt sind u. a. der Drachenkampf des Hl. Georg, die von Engeln emporgetragene Maria Magdalena, die Mantelspende des Hl. Martin, das Jüngste Gericht, die Evangelistensymbole und mehrere Wappen.
An Stelle einer hölzernen Kapelle wurde 1868 die kleine neuromanische Kirche in Blankziegelbauweise errichtet.
Zahlreiche Votivbilder, die im Innern des Kirchleins aufgehängt sind, bezeugen, dass dieser Marienort zu früherer Zeit Ziel von Wallfahrern und Hilfesuchenden war.
Das einfache, jedoch proportional harmonische Bauwerk bildet zusammen mit dem daneben liegenden Gasthaus und Biergarten ein lohnendes Ausflugsziel.
Zunächst war hier die 1868 in Prienbach abgebrochene Holzkapelle wieder aufgestellt worden. 1952 errichteten die umliegenden Bewohner zusammen mit der Pfarrgemeinde Hebertsfelden das jetzige Kirchlein mit verputzter Fassade und gedrungenem Zwiebeltürmchen. Inzwischen wurde es um die Jahrtausendwende, insbesondere von den Nachbarn, renoviert.
In ihrem Innern befindet sich ein Votivbild, das die Überlebenden des Gemetzels im November des Jahres 1705 während des Spanischen Erbfolgekrieges gestiftet haben.
Dieses und möglicherweise der Altar lassen den Schluss zu, dass bereits vor 1868 hier ein sakraler Bau gestanden sein könnte.
Diese weiß verputzte Kapelle liegt auf einer Anhöhe und wurde 1983 von Karl Egglhuber zusammen mit seinen Kindern errichtet.
An gleicher Stelle hatte bereits dessen Vater Xaver auf eigenem Grund eine kleinere Kapelle erbaut in Einlösung eines Gelöbnisses zur Heimkehr als Soldat aus dem Ersten Weltkrieg.
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Kirche, ursprünglich eine Nebenkirche der Pfarrei Falkenberg, an erhöhter Stelle des Dorfes errichtet. In der Barockzeit erhielt das Langhaus ein Flachtonnengewölbe und im Chor wurden die Rippen entfernt. Aus dem ersten Drittel des 18. Jhs. stammen die Deckengemälde: im Chor die Aufrichtung der ehernen Schlange und im Langhaus die Kreuzerhöhung Christi. Gleichen Alters sind auch die Kanzel mit Gemälden der vier Evangelisten, sowie die Seitenaltäre und der Hauptaltar, jeweils als Zweisäulenaufbauten ausgeführt.
Das weiß verputzte Langhaus wurde 1911 nach Westen hin verlängert. In dieser Zeit dürfte auch der ursprünglich an der Südseite angebaute Turm nun an der Nordseite neu errichtet worden sein. Dessen Zwiebelkuppel verleiht dem Ort Niedernkirchen seinen anheimelnden Charakter in der Hügellandschaft.
Die weitgehend aus Holz gefertigte Kapelle liegt an einem sanften Osthang westlich des Dorfes Niedernkirchen. Sie entstand 1995 als Gemeinschaftsleistung der Niedernkirchner Bevölkerung im Rahmen der Dorferneuerung und Flurentwicklung. Architekt Gerhard Bichler entwarf sie in bewusstem Kontrast zur mittelalterlich- und barockgeprägten Dorfkirche als „Kapelle aus unserer Zeit“. Die zwölfeckige Grundrissform steht symbolisch für die zwölf Apostel. Im Inneren sind die Bänke an der Außenhülle kreisförmig um einen fiktiven Mittelpunkt angeordnet, als Hinweis auf die Dorfgemeinschaft. Unter dem Schrägdach, das sich mittig zu einem Türmchen verjüngt, reihen sich im oberen Bereich der Außenwände zwölf Farbmotive um das kleine Gotteshaus. Die Glasbilder entwarf der österreichische Künstler Ernst Wiener, hergestellt wurden sie von Peter und Konrad van Treck.
In die Darstellung der Geschichte Hebertsfeldens ist Hausbach ausführlich einbezogen. Erwähnt ist auch das „Schloßkircherl“. Dieses liegt auf einer Landschaftsstufe und gehörte ursprünglich zum Schloss der Grafen von Tattenbach.
Bei Renovierungsarbeiten stieß man auf einen zugemauerten Außenzugang, der die Überlieferung stützten könnte, dass der Adel einen eigenen Zugang zur Kirche hatte.
Der jetzige Blankziegelbau war an Stelle einer Holzkirche 1394 errichtet worden. Über Langhaus und Chor wurde möglicherweise erst später eine durchgehende Flachdecke eingezogen.
Die Grafen von Tattenbach überließen die Kapelle um etwa 1600 vor ihrem Aussterben der umliegenden Bevölkerung.