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Gasgefahr bei Mais-Silage

 

Landwirte achten auf ein gutes Gelingen ihrer Futtervorräte. In diesem Jahr haben sie es besonders schwer. Die Trockenheit hat vielerorts den Mais zur „Notreife“ gezwungen. Ein gutes Silage-Ergebnis erfordert viel Aufmerksamkeit und gute Rahmenbedingungen, zum Beispiel kühle Nächte.

Mais geht heuer Trockenheit und Dürre bedingt extrem gestresst in die Silage. Dadurch können sich durch Fehlgärung Stickstoff-Oxid (NO) und nitrose Gase (NOx) entwickeln.

Erkennbar sind diese Fehlgärungs-Gase an orangebrauner, Schlieren bildender Schicht, die bodennah aus dem Silo (auch aus dem Fahrsilo) austritt.

Wenn aus der Maissilage oranges Gas austritt, gilt Gasalarm. Feuerwehr anrufen, Personen fernhalten, auf Gasgefahr hinweisen.

Beim austretenden Gas handelt es sich um nitrose Gase, eine Vorstufe der salpetrigen Säure, der Salpetersäure. Wie alle Säuren können sie mit Wasser verdünnt werden.

Werden die nitrosen Gase eingeatmet, kommt es zu einer Verätzung der Lunge und der Atemwege. Sie entziehen der Lunge das Zellwasser und führen zum „innerlichen Ertrinken“.

Tritt das Gas auf, ist die Feuerwehr zu verständigen. Mit schwerem Atemschutz und sehr viel Wasser können nitrose Gase bekämpft werden.

In Kontakt mit Wasser verwandeln sich nitrose Gase in salpetrige Säure oder Salpetersäure und werden anschließend durch das Löschwasser verdünnt bis sie ungefährlich werden. Als Salze sind sie wertvolle Düngestoffe und heißen Nitrate.

Nitrose Gase entstehen, wenn Mineraldünger brennt, wenn Kunststoffe verbrannt werden oder wenn es zu Fehlgärungen bei Mais kommt, zum Beispiel heuer bei Trockenheitsschäden.

 

Fritz Allinger
Friedrich.allinger@svlfg.de

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